Bildung

Warum ist Bildung wichtig?

 

Bildung als Grundrecht

Bildung ist zum einen ein Grundrecht, welches im Grundgesetz verankert ist, Bildung ist aber auch ein Grundpfeiler für die Zukunft. Denn wer über eine gute Bildung verfügt, hat bessere Chancen im Leben. Investitionen in Bildung bedeuten somit Investitionen in die Zukunft eines Landes. Deswegen geben die Regierungen der Länder Jahr für Jahr einen nicht unerheblichen Betrag für die Bildung aus.

 

Bildung aus Sicht des Landes

Schule und auch Hochschule – und damit Bildung – ist Ländersache. Das bedeutet auch, dass es keine einheitlichen Vorgaben seitens des Staates in Deutschland gibt. Dies hat dazu geführt, dass sich die Schulsysteme in Deutschland teilweise stark zwischen den einzelnen Bundesländern unterscheiden. Durch diese Uneinheitlichkeit kommt es zu Unterschieden bei den erzielten Noten und damit zu Vor- oder Nachteilen im Ländervergleich. Seit 2017 können die Länder in den Kernfächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch Aufgaben aus einem Pool verwenden, den das IQB für sie erstellt. Allerdings ist die Teilnahme der Länder nicht verbindlich. Zudem dürfen die Länder die Aufgaben auch verändern.

Bundeseinheitliche Prüfungen, wie es zum Beispiel bei IHK-Berufen der Fall ist, gibt es demnach bei den Abiturprüfungen nicht. Zwar wird seit einiger Zeit über ein bundeseinheitliches Zentralabitur diskutiert, die Politik ist sich jedoch uneinig. Man geht davon aus, dass ein Zentralabitur nicht vor 2025 eingeführt wird. Somit wird es vorerst keine einheitlichen Standards geben.

 

Bildung aus Sicht von Unternehmen

Gerade diese in einem zentralen Abitur definierten Standards würden es den Unternehmen leichter machen, Abschlüsse sinnvoll miteinander zu vergleichen. Die bundeseinheitlichen Prüfungen der Industrie- und Handelskammern machen es ja seit Jahren vor, dass das möglich ist. Eine Vereinheitlichung würde den Unternehmen bei der Personalauswahl vieles erleichtern.

 

Bildung aus Sicht des Einzelnen

Vergleichbare Abschlüsse sind natürlich auch zum Vorteil eines jeden Einzelnen. Es muss nicht mehr darüber „gestritten“ werden, welches Abitur welches Bundeslandes im Landesvergleich als höherwertig anzusehen ist. Im Kampf um die zur Verfügung stehenden Studienplätze würde niemand mehr aufgrund eines minderwertigeren Abschlusses benachteiligt oder abgewiesen.

 

Bildung als Entwicklung der eigenen Persönlichkeit

Bildung für jedes einzelne Individuum heißt aber nicht nur, dass man Wissen generiert. Bildung hat noch mehr Bedeutungen. Bildung ist auch die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und deren Eigenschaften und Fähigkeiten. Als gebildet gilt demnach, wer folgende Charaktereigenschaften bzw. Fähigkeiten aufweist:

 

– Abscheu und Abwehr von Unmenschlichkeit

– Die Wahrnehmung von Glück

– Der Wille und die Fähigkeit sich zu verständigen

– Ein Bewusstsein von der Geschichtlichkeit der eigenen Existenz

– Wachheit für letzte oder unentscheidbare Fragen

– Selbstverantwortung und Verantwortung

 

Dies lässt sich auch durch eine Liste von Zielen, die als eine Orientierung für die Gestaltung von Bildungsmaßnahmen dienen kann, ausdrücken:

 

– Fähigkeiten der Lebens- und Alltagsbewältigung

– Verantwortungsbewusstsein, Kompromiss- und Friedensfähigkeit

– Kreativität und Selbstbeherrschung

 

Das Konzept der Bildung umfasst die Gesamtheit der Fähigkeiten und Eigenschaften einer Persönlichkeit. Diese befinden sich in einem permanenten Entwicklungsprozess. Darin einbezogen sind auch die Konzepte, die man meist im engeren Sinne unter „Bildung“ versteht:

 

– Wissen – im Sinne von ‚Kenntnis von etwas haben‘

– Intellektualität – bezogen auf besonderes künstlerisches und -wissenschaftliches Wissen

– Kultiviertheit – als die im sozialen Kontext ausgebildete gepflegte und sozial-erwünschte Lebensweise

 

Hinzu kommen:

 

– Individuelle Anlagen der Persönlichkeit sowie

– Zeitliche, räumliche und soziale Bedingungen